TRAUERKNIGGE

 

Wie Sie sich im Trauerfall richtig verhalten

 

Todesfälle und Beerdigungen treten für die meisten Menschen relativ selten ein. Das macht viele Trauergäste unsicher, welche Verhaltensweisen angebracht sind. Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Regeln für Trauerfeiern.

Kleidung

Auf einer Trauerfeier erweisen Sie dem Verstorbenen die letzte Ehre. Obwohl auf die Kleiderordnung nicht mehr so streng geachtet wird wie früher, sollte Ihre Kleiderauswahl dem würdigen Anlass entsprechen. Geboten ist ein formelles, festliches Erscheinungsbild in dunklen Farbtönen. Neben dem klassischen Schwarz sind das Dunkelblau, Grau und Braun. Gerne können Sie die Farben mit Weiß kombinieren. Die Kleidung sollte die Schulter und Knie bedecken und nicht zu eng anliegen. Ein großzügiger Ausschnitt ist zu vermeiden.


Ankunftszeit

Findet vor der offiziellen Trauerfeier eine offene Aufbahrung statt, geschieht das zu einer vereinbarten Zeit im Kreis der engsten Angehörigen im Abschiedszimmer, da in Baden-Württemberg die offene Aufbahrung in Trauerhallen unzulässig ist. Ansonsten versammeln sich Angehörige etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Feier, Gäste sollten 15 Minuten vorher erscheinen.


Eintritt

Gehen Sie erst in die Trauerhalle, wenn Sie dazu aufgefordert werden. In den letzten Minuten werden oft noch Blumen umgestellt oder Musikproben gemacht. Nicht-Familienmitglieder lassen direkten Angehörigen den Vortritt. Gewöhnlich sind für diese die beiden ersten Reihen reserviert. Auf den weiteren Reihen nehmen Freunde, Kollegen und Bekannte Platz. Spätestens jetzt schalten Sie das Handy aus – dessen Nutzung sowie Klingeltöne und Vibrationsalarm sind absolut tabu.


Blumen

Nahestehende Personen bestellen bei einem Floristen ein Blumengesteck mit beschrifteter Schleife oder einen Trauerkranz, die zur Trauerfeier geliefert werden. Vereine und Firmen beteiligen sich an einem Gemeinschaftskranz mit Schleife. Befinden sich Blumen in der Trauerhalle, werden diese vom Personal direkt ans Grab gebracht. Trauergäste bringen einen Trauerstrauß oder einzelne Blumen mit und werfen diese ins offene Grab. Größere Trauersträuße werden danebengelegt. Gibt es kein Grab, wird eine Ablage für mitgebrachte Blumen vorhanden sein. Bei einer Feuerbestattung sollte die Grabart und die Grabgröße berücksichtigt werde.

 

Spenden

Wird in Traueranzeigen erwähnt, dass Angehörige anstelle von Blumen eine Spende wünschen, zum Beispiel für Blumenschmuck oder gemeinnützige Zwecke, sollten Sie den Wunsch respektieren. Die Höhe der Geldsumme hängt von Ihrer Beziehung zu dem Verstorbenen ab.

Kondolieren (Beileidsbekundungen)

Beim Kondolieren geht es darum, durch tröstliche Worte, eine Umarmung oder einen Händedruck eine Gemeinsamkeit herzustellen und Trost zu spenden. Sprechen Sie ruhig den Namen des Verstorbenen aus, er hat eine besondere Bedeutung. Fassen Sie sich kurz. Üblich sind Beileidsbekundungen vor der Trauerfeier oder am Grab. Jedoch nur, wenn Beileidsbekundungen nicht unerwünscht sind. Informieren Sie sich vor der Bestattung über den Ablauf der Veranstaltung. Einzelheiten stehen meist in der Traueranzeige.


Beileidskarten

Sie können den Angehörigen Ihre Anteilnahme schon im Vorweg der Trauerfeier durch eine Kondolenzkarte ausdrücken. In Frage kommen Trauersprüche, persönliche Worte, Gedichte, Zeichnungen und Unterschriften. Solche Trauerkarten sind mehr als eine Formalität. Vielen Hinterbliebenen helfen sie bei der Trauerbewältigung. Außerdem stellen sie geschätzte Erinnerungsstücke an die verstorbene Person dar.


Kondolenzbuch

Bei manchen Bestattungen werden Bücher für die Beileidsbekundungen ausgelegt. In so ein Kondolenzbuch tragen Sie Ihren Namen ein. Auch persönliche Gedanken oder Gebete sind möglich. Solche Worte zeigen Wertschätzung für den Verstorbenen. Und helfen den Angehörigen später zu wissen, wer da war.


Die Zeit danach

Die eigentliche Trauerzeit beginnt für Hinterbliebene erst nach der Beerdigung. Es ist daher wichtig, auch noch Wochen und Monate nach dem Todesfall für Betroffene da zu sein und Anteil zu nehmen. Ob die Unterstützung emotional, finanziell oder praktisch ist, hängt vom Einzelnen ab. Oft genügt schon eine kleine Geste oder ein tröstendes Wort, um Mitgefühl zu zeigen. Die meisten Trauernden empfinden jene Menschen als hilfreich, die einfach nur da sind. Aber helfen Sie nur, wenn Beistand gewünscht ist, drängen Sie sich nicht auf.